Freitag, 26. Dezember 2014

H7N9 Cluster in China - 11 Infektionen - 5 Todesfälle

In China hat es offenbar Anfang Dezember einen Cluster an H7N9-Infektionen gegeben. Von den 11 betroffenen Patienten sollen 5 verstorben sein. Offenbar geht die WHO davon aus, dass der Kontakt zu Geflügel in allen Fällen die Ursache für das Auftreten der humanen Infektionfälle war.


Die WHO rät Reisenden in den Betroffenen Regionen Geflügelmärkte zu meiden und auf sichere Lebensmittel zu achten. Ebenso wird empfohlen die üblichen Hygienemassnahmen, wie das gründliche Waschen der Hände mit Seife, einzuhalten. Dies erscheint mir jedoch als Infektionsprävention nicht ausreichend, weshalb ich zusätzlich im Alltag die regelmässige Anwendung eines viruziden Desinfektionsmittel empfehle.

Dienstag, 16. Dezember 2014

CDC warnt vor schwerer Grippewelle - H3N2 Mismatch macht saisonalen Grippe-Impfstoff unwirksam...

Die US-Gesundheitsbehörde CDC warnt vor einer schweren Grippewelle. Der Grund: Der für die saisonale Influenza entworfene Impfstoff in diesem Jahr erfasst nicht den H3N2-Erreger, der die diesjährige Grippewelle dominieren wird. Ein klassischer Mismatch mit fatalen Folgen.

Als Folge des Mismatch rechnet die CDC in diesem Jahr mit einer Verdoppelung der Zahl der Grippeinfizierten und der Grippetoten.


Inzwischen sind wegen der hohen Zahl der Grippeerkrankungen vielerorts Tamiflu und Relenza bereits nicht mehr verfügbar.

Sollte der Antigendrift bei dem H3N2-Virus weiter fortschreiten, so könnte es im weiteren Verlauf zu einer weiteren Verschlechterung der Lage und damit auch der Versorgungssituation kommen. Ein hohes Risiko für eine schwer verlaufende Influenza Erkrankungen haben Schwangere, Frauen nach der Geburt und Personen unter 19 Jahren, so die CDC. Für die Risikogruppen wird eine Frühzeitige Einnahme der Antiviralen Mittel Tamiflu oder Relenza, möglichst innerhalb von 48 Stunden nach Auftreten der ersten Symptome empfohlen.



Mittwoch, 10. Dezember 2014

Neuseeland schlägt Alarm - multiresistente Gonokokken auf dem Vormarsch...

Mit der Einführung der modernen Antibiotika haben die Gonokokken im letzten Jahrhundert an Schrecken verloren. Doch nun mehren sich die Anzeichen, dass die Gonokokken selbst auf Reserveantibiotika nicht mehr ansprechen. Bereits im Jahre 1940 wurde der Erreger resistent gegen die damals verordneten Sulphonamide. Penicillinresistenzen werden seit den 70´er und 80 ´er Jahren beobachtet, ehe im letzten Jahrzehnt, selbst Fluoquinolone durch einzelne Gonokokkenstämme bereits umgangen werden. Sehr hohe Resistenzraten für die Gonokokken werden bei dem weit verbreiteten Ciprofloxacin beobachtet.

Verwachsungen an der Leber durch Fitz-Hugh Curtis Syndrom

In Neuseeland wurden nun erste Fälle duch multiresistente Gonokokkenstämme beschrieben - also Infektionen durch Gonokokken, die auf keine Antibiotika mehr ansprechen. Ein Alptraum für Infektiologen, da Gonokokken selbst eine Phagozytose durch Abwehrzellen des menschlichen Immunsystems unbeschadet überstehen können und zudem eine Gonokokken-Sepsis auslösen können in dem sie aktiv die Schleimhautbarriere des Menschen überwinden und im Organismus ausbreiten.

http://www.stuff.co.nz/national/health/63939540/Worry-over-sexually-transmitted-super-bug

Zugleich weist der Trend bei den sexuell übertragbaren Krankheitserregern auch hierzulande seit Jahren nach oben. So ist nicht nur die Zahl der Gonokokkeninfektionen seit den 90´er Jahren deutlich am steigen, sondern auch die der Syphilisfälle und anderer Infektionserrkankungen. Je nach Sexualpraktiken können sich Primärmanifestationen dieser Infektionserkrankungen auch im Gesichtsbereich manifestieren, woran jedoch selten gedacht wird, sei es aus falsch verstandenem Schamgefühl heraus oder aus Unwissenheit.

Die Liste möglicher Komplikationen durch Gonokokken ist lang. Bei Frauen können nach einer Entzündung des Beckens (pelvic inflammatory disease =PID) eine weitere Ausbreitung mit Entzündung der Leber und der Ausbildung einer sogenannten Perihepatitis in Form eines Fitz-Hugh Syndroms erfolgen. Auch ein Abort während einer Schwangerschaft sowie fetale Missbildungen durch Gonokokken kommen vor. In beiden Geschlechtern droht bei Ausbreitung der Gonokokken-Infektion Infertilität, wobei beim Mann durch Befall der Prostata und der Hoden die entzündlich bedingten Veränderungen zu entsprechenden Folgen führen.

Besonders problematisch sind nicht erkannte Gonokokken-Infektion im Bereich der Augen, die als putride Bindeshautentzündung mit reichlich Eiter imponieren können und die unerkannt und unbehandelt zu schwerwiegenden Komplikationen wie einem nur schwer zu behandelnden Hornhautgeschwür des Auges führen können. Unbehandelt droht in solchen Fällen nicht nur der Verlust des Auges sondern auch eine weitere systemische Ausbreitung der Gonokokken-Infektion

Neuseeland hat in einem ersten Schritt mit Blick auf die neue und veränderte Gefahrenlage die Leitlinien zur Behandlung der Gonokokken überarbeitet. Weitere Details dazu finden sie unter folgendem Link: